Soziale Verteidigung und gewaltfreier Widerstand gegen Krieg – nur ein schöner Traum?
Workshop am 22.10.2022 ab 9:30 Uhr im Katharina von Bora Haus Kassel – Wehlheiden
mit Renate Wanie, Heidelberg, und Dr. Martin Arnold, Essen, mit dem Thema Gewaltfreie Soziale Verteidigung – schöner Traum oder konkrete Alternative gegen militärische Aggression?
Das Konzept, aktuelle und historische Beispiele zivilen Widerstands gegen militärisch gestützte Herrschaftsversuche und eine neue Kampagne Soziale Verteidigung voranbringen, mit praktischen Übungen in Methoden der Sozialen Verteidigung
Durch den Russland-Ukraine-Krieg und die Verkündung einer „Zeitenwende“ hin zu mehr Vertrauen und Geld für das Militär kommen aktuell das Konzept der Sozialen Verteidigung (SV) und seine die Methoden zivilen Widerstands wieder in die Diskussion. Während des Kalten Krieges und des Widerstands gegen die damalige Stationierung neuer Atomraketen in den 1980er Jahren wurde die SV in der Friedensbewegung breit diskutiert. In der Ukraine wird aktuell in militärisch eroberten Städten ziviler Widerstand geleistet mit Elementen Sozialer Verteidigung, z.B. in Form von gewaltlosen Protesten oder der „Dynamischen Weiterarbeit ohne Kollaboration“. Welches Verständnis steht hinter dem Konzept der Sozialen Verteidigung und was bedeutet dies für uns heute?
SV ist ein Konzept des aktiven, kollektiven, gewaltfreien Widerstands, gegen militärische Übergriffe eines anderen Landes oder bei einem Staatsstreich (Beispiel Kapp-Putsch 1920) entwickelt wurde. Es werden nicht die Grenzen oder das Territorium verteidigt. Statt dessen schützt die Gesellschaft in erster Linie ihre Institutionen, sozialen Errungenschaften und Lebensweise.
Bei der Diskussion um SV stellen konkrete persönliche Fragen: Was wollen wir in unserer Gesellschaft bewahren und verteidigen? Mit welchen Bedrohungen sind wir aktuell und potenziell konfrontiert? Welche Werkzeuge / und Aktionsformen der bietet SV? Einige werden weise bereits bei den Aktionen seit langem in den sozialen und gewerkschaftlichen Bewegungen eingesetzt. Welche Möglichkeiten der persönlichen Beteiligung Stufen der Eskalation Gewaltfreier Aktion gibt es? Bei der Frage zur Vorbereitung von SV gehört die Information der Öffentlichkeit. Wie können Motivation und Mobilisierung der Bevölkerung für den gewaltfreien, zivilen Widerstand in der Sozialen Verteidigung erreicht werden?
Im Workshop werden neben Inputs zum Thema abwechslungsreiche Methoden zum Streiten und Experimentieren angeboten, z.B. in Rollenspielen, Kleingruppen, und praktischen Übungen. Auch wird über die Kampagne „Soziale Verteidigung voranbringen informiert“.
Eine Anmeldung zum Workshop ist erforderlich unter info@brsd.de das Kontaktformular: https://brsd.de/ueber-uns/
Zur Deckung der Kosten werden 25,- € erhoben, inbegriffen Getränke, Kaffee, Mittagsimbiss.