Kirche und Soziale Kipp-Punkte
Wenn es uns um eine grundlegende sozio-ökologische Transformation geht, braucht es nicht nur den Blick auf die gegenwärtigen ökologischen Kataststrophen, ebenso müssen wir die sozialen Schieflagen beleuchten, die durch neoliberale Eskalationsspiralen immer drastischer werden. Wir erleben Zeitstress und permanenten Optimierungsdruck, die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander, das Wohnen in den Großstädten wird immer teurer und das Gesundheitssystem ist im Begriff umzukippen.
Die Kirche hingegen hat (vermeintlich) andere Probleme. Sie unterliegt aufgrund von Mitgliederschwund und Relevanzverlust einem großen Druck, schnelle Lösungen zu finden. Die Suche nach – ökonomisch ausgedrückt – unmittelbarer Bedürfnisorientierung von Klient*innen geht mit einer grundsätzlichen Gefahr einher: Es wird zu schnell nach Relevanz auf der Oberflächenstruktur geschaut, ohne dabei die tieferen gesellschaftlichen Schieflagen, Keime von Ungerechtigkeitsstrukturen und die daraus resultierenden Tipping Points anzugehen.
Darum geht es im vierten Text der Kolumne “Tipping Point”.
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