Pressemitteilung des EKD Friedensbeauftragten zum Krieg in der Ukraine
Erschüttert hat der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Friedrich Kramer, auf den russischen Angriff auf die Ukraine reagiert. „Der Angriff auf die Ukraine hat mich in dieser Massivität erschrocken. Dies ist ein klarer Bruch des Budapester Memorandums von 1994, in dem Russland die bestehende Souveränität und die Grenzen der Ukraine als Gegenleistung für den Atomwaffenverzicht der Ukraine anerkannt hat“, betont der EKD-Friedensbeauftragte. „Das ist eine verheerende Entwicklung“, so Landesbischof Friedrich Kramer.
Der EKD-Friedensbeauftragte rief die Beteiligten dazu auf, die militärischen Operationen umgehend einzustellen und alle Anstrengungen unternehmen, dass die Gesprächsfäden wieder aufgenommen werden. „Krieg ist gegen Gottes Willen. Und Krieg darf nicht zu einem Mittel der Politik werden. Konflikte müssen friedlich gelöst werden und wir dürfen auch im Angesicht dieses Krieges das Leitbild eines gerechten Friedens nicht aus den Augen verlieren“, machte Landesbischof Kramer deutlich.
„Wir wissen nicht, was die Ziele der russischen Regierung sind und wie weit sie gehen wird“, so der EKD-Friedensbeauftragte. Und natürlich sorge dies auch für Unruhe in anderen russischen Anrainerstaaten. „Ich habe großes Verständnis für die Sorgen und Ängste in den baltischen Staaten, gehe aber nicht davon aus, dass der russische Präsident es wagen würde, NATO-Länder anzugreifen“, betont Landesbischof Kramer.
Die Drohung Putins, mit härtesten Konsequenzen auf eine Einmischung zu reagieren, lasse sogar einen Einsatz mit nuklearen Waffen befürchten. „Das erfüllt mich mit großer Sorge. Zu einem solchen Schritt darf es nie kommen. Und das zeigt auch, wie wichtig der Atomwaffenverbotsvertrag ist“, so der EKD-Friedensbeauftragte.
Er ruft die Christinnen und Christen zu Gebeten für den Frieden auf. „Lasst uns in unserer Ohnmacht im Angesicht des Krieges unsere Sorgen, Ängste und Nöte vor Gott bringen, bitten wir ihn um Frieden und um ein Ende der militärischen Gewalt“, erklärt Friedrich Kramer. Er bitte daher auch die Kirchengemeinden, die Kirchen dafür zu öffnen, damit Menschen hier einen Ort für ihr Gebet finden könnten.